
Schnittschutzstiefel im Test und Vergleich
Sicherheitsschuhe und –stiefel sind für einige Berufsgruppen grundlegend wichtig. So haben sehr viele Handwerker Sicherheitsschuhe und vor allem Arbeiter im Wald oder auch Feuerwehrleute. Eigentlich alle, die mit scharfen Säge- bzw. Schneidwerkzeugen arbeiten.
Sie sind auf die unterschiedlichen Einsatzbereiche zugeschnitten und müssen funktionell sein. So sollen sie nicht nur bequem sein, wenn sie den ganzen Tag getragen werden, sondern müssen in allererster Linie ihre eigentliche Funktion erfüllen – die Schutzfunktion!
Und genau diese Voraussetzungen muss ein Sicherheitsschuh erfüllen, hier sind die Hersteller gefordert, denn es steckt viel Entwicklung in einem Schuh bzw. Stiefel. So werden speziell die Bereiche besonders geschützt, die gefährdet sind. Das kann vorne die Fußspitze sein – hier ist dann eine Stahlkappe eingearbeitet, der Knöchel- oder Hackenbereich oder ein kompletter Schutz.
Neben den Schnittschutzstiefeln und – schuhen ist bei manchen Arbeiten weitere Kleidung von Vorteil, so wie Schnittschutzhose, Schnittschutzjacke und Handschuhe.
Die Hauptaufgabe der Schutzkleidung ist das Blockieren der Arbeitsgeräte und Werkzeuge, sobald sie mit der Kleidung in Berührung kommen, oder dass sie „wegspringen“ und nicht in die Kleidung schneiden können. So schützen sie vor Unfällen und Schnitten und viele mögliche Gefahren werden so verhindert.
Wie der Name sagt, steht hier die eigene Sicherheit im Vordergrund.
Unsere Empfehlung für gute Schnittschutzstiefel:
Cofra Schnittschutzstiefel Woodsman | HAIX Herren Schnittschutzschuhe Protector Light | COFRA Schnittschutzstiefel ENERGY | |
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geeignet für | Waldarbeiten und Tätigkeiten mit Motorsägen | keine Angaben | keine Angaben |
verfügbare Größen | 40 EU bis 47 EU | 40 EU bis 47 EU | 41 EU bis 48 EU |
Schutzklassen | A E P FO WRU SRC | Level 1 (20m/sec.) | Klasse 3 - EN ISO 17249:2005 EN381 |
Material | Stahl & Kunststoff | Nubukleder & Stahl | Rinds-Volleder |
Abmaße | 37,2 x 34 x 15,2 cm | keine Angaben | keine Angaben |
Gewicht | 2,5 Kg | keine Angaben | keine Angaben |
Farbe | Schwarz/Gelb | Braun/Schwarz/Rot | Braun |
Stil | Klassischer Stiefel | klassischer Stiefel | klassischer Stiefel |
Cofra Schnittschutzstiefel Woodsman | |
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Was passiert ohne bzw mit Schnittschutzstiefeln zeigt dieses Video
Wo werden Schnittschutzstiefel eingesetzt
Eingesetzt werden sie bei manchen Berufsgruppen, je nach Anforderung sind sie mal mehr, mal weniger geschützt. Handwerker brauchen Sicherheitsschuhe genauso wie Arbeiter im Wald, für die es auch spezielle Waldarbeiterstiefel gibt, sowie Feuerwehrleute im Einsatz. Also zusammengefasst alle, die mit scharfen Sägen und Schneidewerkzeugen arbeiten.
Man kann die verschiedenen Einsatzbereiche definieren.
So steht das E für einfache bis mittlere Geländeverhältnisse und ebenes bis hügeliges Waldgelände. Diese Schuhe haben eine leicht biegsame Sohle und einen bequemen Oberschaft.
Das S bezeichnet mittlere bis schwere Geländeverhältnisse und hügeliges bis steiles Waldgelände. Der Oberschaft ist stabil und die Sohle etwas schmaler.
SPE ist für speziellere Einsatzbereiche ideal. Diese Spezialschuhe sind z.B. für as Laufen auf Nasslagerplätzen, Geröllhalden, Hängen sowie Schnee- und eisbedecktes Gelände geeignet.
Die verschiedenen Schutzklassen
Bei Schnittschutzstiefel unterteilt man die dicke und Stärke des Schutzes wie z.B. der Schutzkappe in der Fußspitze nach Klassen.
Sie sind ein Muss in den Bereichen, in denen mit Motor- oder Kettensägen bzw. ähnlichen gefährlichen Geräten gearbeitet wird. So wie bei der Wald- und Forstarbeit, z.B. Waldarbeiter, Holzfäller oder Förster.
Wir unterscheiden hier fünf verschiedene Schutzklassen, wobei die 1. Schutzklasse die Mindestanforderung ist. Die Schutzklassen sind deshalb auch nach Kettengeschwindigkeit m/s (Meter pro Sekunde) bemessen, wobei eine moderne Kettensägen eine Geschwindigkeit von 15 bis 23 m/s haben.
Klasse 0 = 16 m/s Kettengeschwindigkeit
Klasse 1 = 20 m/s Kettengeschwindigkeit
Klasse 2 = 24 m/s Kettengeschwindigkeit
Klasse 3 = 28 m/s Kettengeschwindigkeit
Klasse 4 = 32 m/s Kettengeschwindigkeit
Die Angabe der Geschwindigkeit bezieht sich auf den Moment, in dem die Kettensäge ausläuft, also wenn die Zugabe von Gas unterbrochen wird. In vollem Betrieb kann die Schutzkleidung nicht das erbringen, was sie eben beim Auslaufen erbringt, denn dann wird sie bei Berührung vom Sicherheitskleidung und Sicherheitsstiefeln gebremst.
Norm EN und Gütesiegel
Die Stiefel müssen, bevor sie in den Handel und Verkauf kommen einer besonderen Prüfung und Tests unterzogen werden, schließlich müssen sie einigen Anforderungen gerecht werden und standhalten. Als Zertifikat gibt hier die europäische Norm (EN) der Sicherheitsschuhe, die EN ISO 20345.
Als Grundanforderung in manchen Arbeitsbereichen muss mindestens einer, besser noch alle der Standards SRA, SRB und SRC erfüllt werden, der für die Rutschfestigkeit der Sohle steht.
Der SRA Standard bestätigt die Rutschfestigkeit auf Böden und Fliesen, da wo Wasser und Reinigungsmittel eingesetzt werden.
Der SRB Standard bestätigt dass der Schuh auf Strahlböden und mit Glycerin beständig ist.
Der SRC Standard erfüllt die beiden vorangegangenen Standards zusammen. Ideal auf dem Bau, für Handwerker und die Industrie.
Für alle Sicherheitsstiefel und -schuhe gehört auch eine Zehenschutzkappe zum Standard, diese kann aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff sein. Für Schnittschutzstiefel muss sie aus Stahl sei, denn sie muss hier einiges auffangen bzw. abwehren. Die Schutzkappe schützt u.a. vor starkem Druck und Stößen, sie können bis zu 200 Kilogramm aushalten, d.h. für diesen Test wird ein Sturz eines 200 Kilogramm Gewichtes aus ein Meter Höhe auf den Stiefel simuliert.
Beim Schnittschutz für Arbeitsschuhe im Wald- und Forstbereich gilt die DIN EN ISO 17249 und wird nach der EG-Richtlinie 89/686/EWG der Kategorie II zugeordnet, seit dem 1. Juli 1995 muss es auch CE- gekennzeichnet sein. Gelegentlich werden auch noch die ehemaligen Normen EN 344 und EN 345 angegeben.
Die EN ISO 20345 steht für Zehenkappen und Gleitsicherheit, bezeichnet also die Kappe an der Fußspitze. So werden die Schuhe innen und außen auf ihre Stabilität überprüft mit dem schon oben kurz erwähnten Gewichtstest.
Wie erkennt man gute Schnittschutzstiefel
Woran erkennt man nun Schnittschuhe oder –stiefel, wenn man nicht gezielt danach beispielsweise Online sucht oder fragt?
Zu allererst erkennt man sie an den verschiedenen Siegeln und Zertifikaten. Neben der schon erwähnten EN-Norm sollten die Schuhe das CE-Kennzeichen haben, das sagt aus, dass bei diesem Artikel vom Hersteller geprüft wurde und er auch die Verantwortung dafür übernimmt, das jedoch zusätzlich von einer notifizierten EG-Prüfstelle durchgeführt und bestätigt wird, es werden sozusagen die Rahmenbedingungen durch den Gesetzgeber gesetzt.
Noch ein wichtiges Siegel ist das GS-Zeichen, das vom TÜV Rheinland vergeben wird. Es ist ein deutsches Produktsicherheitskennzeichen. Für den Forstbereich gibt es die Deutsche Prüfstelle für Land- und Forsttechnik (DPLF) und das sagt aus, dass die Schnittschutzstiefel einem einjährigen Gebrauchstest ausgesetzt waren und diesen Test bestanden haben.
Auch zu erkennen sind sie am dem Piktogramm der Kettensäge, das bezeichnet das sie eine Schnittschutzklasse haben, die Klasse 1 bis 5 ist dann ebenfalls vermerkt.
Bekannte Hersteller sind beispielsweise Haix, Kox, Solo, Stihl, Lacd, Meindl und Euro PM.
Anforderungen an Schnittschutzstiefel
Wer in seinem Job oder auch für private Arbeiten Schnittschutzstiefel trägt, soll nicht eingeschränkt sein, denn Schutz heisst nicht gleich unbequem, fest oder unbeweglich. Die heutigen Schuhe und Stiefel sind schon sehr den Bedürfnissen angepasst und werden stetig weiter entwickelt.
Vor allem sollen sie bequem sein, gerade wenn sie den ganzen Tag getragen werden. Hier sind passende Einlegesohlen der Gelsohlen zur Unterstützung sehr angenehm, übrigens für alle Schuhe, nicht nur im Job.
Auch ein sehr wichtiger Teil ist die Sohle, sie muss rutschfest sein und einen Grip haben, vor allem im Gelände und auf unebenem Boden muss der Stand absolut fest und sicher sein. So ist sie meistens mit dickem Profil und mit groben Stollen. Außerdem muss sie scharfen und spitzen Gegenständen trotzen. Für manche Jobs ist auch wichtig, dass sie antistatisch sind, gerade im Bereich der Elektrotechnik ist das wichtig.
Bei Arbeiten im Gelände müssen sie wasserdicht und winddicht sein, atmungsaktiv sollten wieder alle Stiefel sein. In vielen Schuhen und Stiefeln wird die Membrantechnologie von dryplexx® verwendet, deren Bezeichnungen bzw. Zertifikate sind „dryplexx® waterproof“ und „drypexx® extreme“, Sie bieten Nässeschutz und Klimatechnik auf höchstem Niveau. Diese Technologie liegt weit über der DIN-Norm, die die Wasserdichtigkeit (1300 mm) bezeichnet.
Die Materialen
Grundsätzlich sind Sicherheits- und Schnittschutzstiefel aus hochwertigen und robusten Materialen hergestellt. So ist das Obermaterial aus festen Leder, kann aber auch aus einem sehr stabilen Gummigemisch bestehen oder beschichtet sein. Innen sind sie gefüttert, z.B. mit Mikrofaser, Gore-Tex-Innenfutter oder für den Winter mit Fell. Hier gibt es die unterschiedlichsten Materialen.
Zusätzliche Reflexstreifen können die Sicherheit noch erhöhen.
Die Zeh- bzw. Fußkappe ist aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff, ganz nach Einsatz und Bedarf und im vorderen Bereich von außen noch einmal zusätzlich verstärkt. Ebenfalls sind der Knöchel- und Hackenbereich extra verstärkt, von innen und außen.
Die Sohle ist dicker und dazu versteift, so gibt sie Fuß und Gelenk eine hohe Stabilität und gewährleistet zusätzliche Sicherheit.
Damit man auch lange Freude an seinen Schuhen und Stiefeln hat, sollten sie gut gepflegt werden. Sie müssen allerdings anders gepflegt werden als Straßenschuhe. Nach ihrem Einsatz zuerst groß abbürsten und dann gut trocknen lassen, am besten in einem warmen Raum und nicht auf der Heizung. Regelmäßig sollten sie gefettet oder gewachst werden, das ist für das Leder sehr gut und macht es geschmeidig.
Ein Schnittschutzschuh der gut gepflegt wird, kann je nach Einsatz im beruflichen bzw. professionellen Bereich ein Jahr, im privaten Bereich zwischen drei und fünf Jahren halten.
Sie sollten auch regelmäßig auf Risse und Beschädigungen überprüft werden und sollten diese gravierend sein, muss der Schuh ausgetauscht werden um die Sicherheit wieder zu gewähren.
Der Vorteil von Schnittschutzstiefeln
In erster Linie werden die Schnittschutzstiefel beim Umgang mit Ketten- und Motosägen getragen, hier hat die Sicherheit oberste Priorität. Natürlich muss der Umgang mit diesen großen und schweren Geräten geübt werden, nur entsprechende Sicherheitskleidung reicht hier nicht alleine. Denn die Sägen können sehr eigenwillig sein und liegen nicht mal eben so in der Hand.
Privatpersonen können diese Geräte zum Beispiel im Baumarkt ausleihen, wenn man sie nicht gleich kaufen möchte und nur gelegentlich benötigt. Eine Einführung zur Nutzung als Privatperson ist in jedem Fall ein Muss, diese gibt es im Baumarkt bzw. da wo man sie ausleihen kann. Und natürlich an die passende Schutzausrüstung denken oder noch besser einen Fachmann heranholen der hilft.
Oft haben diese Stiefel einen recht hohen Schaft umso dem Bein einen möglichst festen Halt zu geben und es vor umknicken zu schützen. Außerdem sollten sie die Schnittschutzhose überlappen.
Eine zusätzliche Einlage im vorderen Schuhbereich schützt noch einmal zusätzlich.
Zusätzliche Schutzkleidung
Wir haben ja schon mehrmals ergänzende Schutzkleidung erwähnt, wie die Schnittschutzhose und Schnittschutzjacke, die den Körper schützen. Genauso wichtig sollten auch die Arbeitshandschuhe sein, diese sind ja nach Modell auch mit einer Membrantechnologie versehen und schützen vor Kälte und innen vor schweißnassen Händen. Denn das schwere Gerät braucht nur in der Hand abrutschen und schon ist eine Gefahr gegeben.
Ein weiterer Schutz ist ein Helm, dieser schützt vor herabfallenden Ästen und Gegenständen.
Wer sehr lange und auch beruflich mit Kettensägen und anderen Geräten arbeitet sollte neben dieser Schutzkleidung auch eine Hörschutz tragen, denn die Lautstärke kann auf das Gehör gehen und wird auf Dauer auch nervend und anstrengend.
Wer alle diese Tipps, Ratschläge und vor allem entsprechende Schutzkleidung und Schnittschutzstiefel anzieht ist der Arbeiten mit schweren und gefährlichen Geräten gewappnet, aber dran denken, nicht ohne zu wissen, wie man damit richtig umgeht und immer die eigene Sicherheit und die der Kollegen im Blick haben. Und auch beruflichen Bereich steht der Arbeitsschutz immer an erster Stelle.